Die Bienenvölker kommen aus dem Knick.

Wiegt man ein Bienenvolk und zieht das Gewicht des Bienenstocks (Holzkiste, Rähmchen, Wachs, Pollen und Bienen) ab, dann entspricht die Differenz einem Schätzwert für die eingelagerte Futter- bzw. Honigmenge. Beobachtet man den Verlauf des Futter-/Honiggewichts über der Zeit, dann sind die folgenden Phasen erkennbar:

Gewichte und deren Änderung.
Gewichte und deren Änderung.

August – September: Einfüttern mit Zuckersirup in 2 Schüben, dazwischen Varroabehandlung.

 

Oktober – März: Die Bienen zehren vom Winterfutter.

Im Oktober zeigt sich die geringste Gewichtsabnahme, da an einzelnen Tagen noch Nektar eingetragen wird („Läppertracht“). Das Brutgeschäft wird sukzessive eingestellt, das Bienenvolk formiert sich zur Wintertraube und kommt zur Ruhe.

 

Ab Mitte Dezember bis Anfang April beschleunigt sich die Gewichtsabnahme zunehmend, da die Bruttätigkeit wieder intensiviert und die Temperatur im Brutnest erhöht wird. Während der Durchlenzung im März sterben die Winterbienen nach und nach, während die Brutnester weiter ausgedehnt werden. Die Bienen brauchen nun viel Futter um die Larven zu füttern und die Temperatur im Stock hoch zu halten. Gleichzeitig beginnen die ersten Frühblüher Nektar zu spenden, der aber von den Bienen nur an warmen Tagen eingetragen werden kann.

 

April: Die Völker wachsen nun in atemberaubendem Tempo, und mit der Obstblüte steigt das Nektarangebot sprunghaft an, erkennbar am Knick in den Kurven. Die Zunahme der Honigmengen ist bemerkenswert. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, dass nicht alle Völker gleich gut an Gewicht zulegen. Während die beiden starken Völker bis zu 2 kg pro Tag eintragen, liegt die Gewichtszunahme bei den beiden schwächeren Völkern gerade mal bei täglich 0,5 kg – an demselben Standort.

 

Sind diese Völker nur etwas in ihrer Entwicklung hinterher, oder ist die Leistung der Königinnen so unterschiedlich?

 

Der Gartenimker wartet ab und beobachtet die Entwicklung weiter mit großer Spannung.

 

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