Königinnen zeichnen.

Zwei Wochen nach Bildung der Begattungsvölkchen befinden sich die jungen Königinnen in Eilage, sofern die Hochzeitsflüge stattgefunden haben, die Begattungen erfolgreich waren, und sie danach nicht vom Vogel gefressen wurden und auch wieder in das richtige Flugloch zurückgefunden haben.

 

Der Gartenimker kontrollierte heute die Völkchen auf Eier („Stifte“). Wenn Stifte vorhanden waren, wurde die Königin gesucht, begrüßt und mit einem roten Punkt (Jahresfarbe für 2018) gezeichnet. Ein kleiner, schmerzloser chirugischer Eingriff verhindert, dass die Königin im nächsten Sommer mit ihrem Volk schwärmt.

 

Vorläufige Bilanz: Von 28 edlen Larven haben sich 12 zu Königinnen entwickelt, von diesen wurden 8 erfolgreich begattet und sind in Eilage gegangen.

 

Im nächsten Schritt werden dann die alten Königinnen aus 2017 gegen die neuen aus 2018 ausgetauscht.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Thomas Brandl (Mittwoch, 20 Juni 2018 11:56)

    Flügel stutzen gehört inzwischen zu den absoluten No-gos - und das nicht erst seit gestern. Es hindert die Königin nicht eine Sekunde am Schwärmen, da sie´s nicht freiwillig tut, sndern vom Volk dazu getrieben wird. Praktisch heißt das: Königin will schwärmen, fliegt los, stürzt wegen des geschnitten Flügels ab und verendet am Boden. Volk kehrt in den Stock zurück - Imker klopft sich auf die Schulter. Und schaut eine Woche später recht doof in die Wäsche, da der erste Nachschwarm erfolgreich auszieht - dann gleich in große Höhen, die junge Königin kann ja noch gut fliegen... Wesensgemäß imkern geht anders, vielleicht mal nachlesen.

  • #2

    Der Gartenimker (Mittwoch, 20 Juni 2018 23:15)

    Hallo H. Brandl,

    danke dass Sie des Gartenimkers Blog lesen und Ihre Meinung hier teilen.

    Des Gartenimkers Erfahrung ist jedoch eine andere als das was Sie beschreiben: Tatsächlich hindert das Stutzen der Flügel das Volk zunächst nicht am Schwärmen. Die ausziehenden Bienen merken aber spätestens im übernächsten Garten noch im Fluge, dass ihre Königin nicht dabei ist, und kehren dann unvermittelter Dinge wieder in die alte Wohnung zurück. Nach einer halben Stunde ist dieses beeindruckende Schauspiel wieder vorbei, wie wenn nie etwas gewesen wäre.

    Die Königin sitzt unterdessen, von einer handballgroßen Bienenkugel sorgsam geschützt, wenige Meter von ihrem Bienenkasten entfernt im Gras. Der Gartenimker setzt sie dann vorsichtig in die Beute zurück, wo sie sofort wieder ihrer Aufgabe nachkommt und stiftet.

    Und wenn sie nicht gestorben ist dann legt sie noch heute.

    Ein Nachschwarm zieht dann nicht aus, wenn die zuvor übersehene Weiselzelle gebrochen wurde.

    Ob das Flügelstutzen ein No-go ist, darüber kann man streiten. Über Sinn und Unsinn des sog. "wesensgemäßen Imkerns" auch. Was ist wesensgemäß? Tatsächlich stellt JEDES Imkern einen massiven Eingriff in die natürlichen Abläufe im Bien dar.

    Der "Deal" ist: Der Imker gibt den Bienen eine an den Bedarf angepasste Wohnung und behandelt sie zudem gegen die Varroa-Milbe. Ohne diese Pflege könnte das Nutztier Honigbiene in Europa nicht überleben. Im Gegenzug bekommt er einen Teil von deren Honig und ersetzt diesen im Herbst durch Zuckersirup, damit die Bienen während des Winters keinen Hunger leiden müssen.

    Der Gartenimker behandelt seine Bienen mit großem Respekt und Wertschätzung. Das Stutzen der Flügel ist eine Maßnahme, durch die die Königin im Bienenstock keine Beeinträchtigung erfährt. Gesundheit, Sanftmütigkeit und Leistungsfähigkeit der Bienenvölker im Hinblick auf den Honigertrag sind der Beweis dass es den Bienen gut geht.

  • #3

    Thomas Brandl (Donnerstag, 21 Juni 2018 18:36)

    Nett geantwortet. Dann drücke ich die Daumen. Ihnen - und Ihren Königinnen :-)