Heute ist Sommersonnenwende. Dieses Datum markiert den Beginn des astronomischen Sommers. Gleichzeitig wird dieser Tag als Mittsommer bezeichnet und vor allem in den nördlichen Ländern gefeiert. Dies ist auch der Höhepunkt der jährlichen Entwicklung der Bienenvölker: In den Tagen mit der längsten Sonnenscheindauer erreichen sie ihre maximale Stärke, und die natürliche Schwarmbereitschaft endet.
Kaum zu glauben, dass ab jetzt die Tage wieder kürzer werden, wir auf den Winter zu gehen.
Gedanken dazu hat Detlef Block wunderbar in ein Lied gefasst:
Das Jahr steht auf der Höhe, eine Zeit zwischen Blühen und Reifen. Die Waage als Bild für den Höhepunkt des Jahres, ein Moment des kurzen Innehaltens im ewigen Auf- und Abschwingen in der Natur. Sich dabei der Polaritäten im eigenen Leben bewusst werden: Beginn und Ende, Tag und Nacht, Liebe und Ängste, Hell und Dunkel, Glück und Schmerz. Und sortieren was ist und was bleiben wird.
Zum Anhören hier klicken.
1. Das Jahr steht auf der Höhe,
die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe
und mach die Mitte gut.
Herr, zwischen Blühn und Reifen
und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen
und wachsen auf dich hin.
2. Kaum ist der Tag am längsten,
wächst wiederum die Nacht.
Begegne unsren Ängsten
mit deiner Liebe Macht.
Das Dunkle und das Helle,
der Schmerz, das Glücklichsein
nimmt alles seine Stelle
in deiner Führung ein.
3. Das Jahr lehrt Abschied nehmen
schon jetzt zur halben Zeit.
Wir sollen uns nicht grämen,
nur wach sein und bereit,
die Tage loszulassen
und was vergänglich ist,
das Ziel ins Auge fassen,
das du, Herr, selber bist.
4. Du wächst und bleibst für immer,
doch unsre Zeit nimmt ab.
Dein Tun hat Morgenschimmer,
das unsere sinkt ins Grab.
Gib, eh die Sonne schwindet,
der äußre Mensch vergeht,
dass jeder zu dir findet
und durch dich aufersteht.
Text: Detlef Block, 1978
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