Eine Möglichkeit, die imkerlichen Entzugserscheinungen im Vorfrühling abzumildern ist es, dorthin zu reisen, wo es wärmer ist: Auf Gran Canaria, genauer gesagt im Botanischen Garten der Hauptstadt Las Palmas, durfte der Gartenimker vor wenigen Tagen diese wunderbaren Pflanzen inklusive vieler sammelnden Bienen bewundern.
Er kann es kaum erwarten, dass das große Blühen auch in unseren Breitengraden beginnt.
Durch die zahlreichen internationalen Kontakte im Rahmen des Gartenimkers Berufstätigkeit gibt es inzwischen zahlreiche Leser aus vielen Ländern rund um den Globus. Deshalb stellen wir für unsere geschätzten internationalen Follower auf unserer Homepage die Informationen, inklusive unseren Blog, nun auch in englischer Sprache zur Verfügung.
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Kurzgesagt - In a Nutshell.
Impressionen aus dem Garten, wo einen der intensive Duft von Blüten und frischem Nektar umgibt.
Entspannung pur nach einem Home-Office Tag im Keller.
Erkenntnis: Für Bienen gibt es keine Corona-Krise.
Die Honigräume sind seit drei Wochen auf den Völkern. In dieser Woche begann die Kirsch- und Apfelblüte.
Die Stockwaage zeigt nun wieder tägliche Gewichtszuwächse, schön zu sehen in den Diagrammen. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell es nach dem Winter losgeht und die Natur explodiert.
Besonders interessant sind auch die Temperaturverläufe: Seit dem 21. März, dem Datum der Tag- und Nachtgleiche, wird die Temperatur im Brutraum von den Bienen bei exakt 35°C gehalten (gelbe Kurve), mit einer Abweichung vom maximal ±0,5°C.
Das gelingt den Bienen unabhängig von den Außentemperaturen (blaue Kurve). Die Temperatur im Honigraum (rote Kurve) folgt der Außentemperatur auf einem höheren Niveau, fällt jedoch nachts noch empfindlich ab, da das Volk noch stark wächst und momentan noch nicht genug Bienen da sind um Brut- und Honigraum gleichzeitig zu heizen. Das Heizen des Brutraums ist für das Volk überlebenswichtig und hat deshalb eine höhere Priorität als das Heizen des Honigraums. Im Sommer wird der Honigraum auf 31°C bis 36°C temperiert.
Die Bienen sind fleißig und füllen die Zellen mit Nektar – beim Waagvolk rund 1 Kilogramm pro Tag. Auch einige Kassetten Wabenhonig entstehen in diesen Tagen in der Fertigungslinie ;-)
Heute einen stattlichen Schwarm geerntet. Wegen des kühlen Regenwetters kein Flugbetrieb, die Bienen hingen ganz ruhig in der Hecke. Super zahme Bienen, sodass der Gartenimker mit der bloßen Hand in die Schwarmtraube greifen konnte ohne gestochen zu werden.
In die Schwarmfangkiste geschüttet, ging von den Bienen während der Heimfahrt ein lautes Summen aus. Außerdem ein intensiver Geruch, der an einen nassen Hund erinnert. Und eine bemerkenswerte Wärme – geschätzt 35°C.
Zu Hause, nach kurzer Zeit, hängte sich der Schwarm an den Deckel des Kastens, und beruhigte sich. Nach einem Tag in der Garage darf er morgen in seine neue Kiste im Garten einziehen.
Einfach mal tagsüber spontan einen Schwarm ernten zu können, das ist ein weiterer Vorteil von HomeOffice.
Die Heilbronner Bienen waren fleißig. Heute den köstlichen Frühlingshonig geerntet – und dabei keinen einzigen Stich kassiert J
In wenigen Tagen wird der neue Honig in Gläser abgefüllt.
Vorbestellungen nimmt der Gartenimker gerne entgegen.
Imkern ist so ähnlich wie Angeln: Beim Hobbyimkern darf man alleine sein und muss nichts Vernünftiges machen. Darf aber tüfteln, bauen, Maschinen erfinden, sich mit der Unberechenbarkeit lebender Wesen herumschlagen und muss immer mal raus.
Es ist mentales Füße hochlegen mit dem Flair unaufschiebbarer Arbeiten. Ein mit hoher Reputation versehener Grund, sich dem alltäglichen Trott der ewigen Verfügbarkeit zu entziehen. In anderen Zusammenhängen nennt sich das Lebensqualität, oder "work-life-balance".
Unbezahlbar sind die schönen Momente am Bienenstand und die Emotionen beim Abfüllen des eigenen Honigs in Gläser.
Und spätestens mit 70 Jahren hat man dann eine gute Möglichkeit, eine eventuell auftretende Kauzigkeit auf das jahrelange Imkern zu schieben.
Der Rest der Familie genießt übrigens auch die Besonderheit, es werden Bestellungen überbracht, Kinder kommen zum Gucken, Schleudergehilfen stehen Schlange. Dem Honig beim Rauslaufen zugucken wird als entspannendes Meditations-Element geschätzt: Imkern ist das neue Yoga.
Und überhaupt: Wie kurz ist denn so ein Leben.
Schöner und treffender kann man es nicht sagen.
Gedanken inspiriert von Beiträgen im Imkerforum
Die Frühtracht ist vorbei, so dass die Bienen während der letzten Tage nur wenig Nektar eintragen konnten.
Allerdings hat sich auf den Blättern mancher Lindenbäume in der Nachbarschaft eine klebrige Schicht aus Honigtau gebildet, den die Bienen jedoch aufgrund der extrem trockenen Witterung nicht aufnehmen konnten.
Nachdem es nachts etwas geregnet hat, konnten die Bienen gestern endlich den verdünnten Honigtau von den Blättern sammeln.
Das ist sehr schön am Gewichtsverlauf der Stockwaage zu sehen, auf der ein nur mittelstarkes Volk steht:
Das Geschehen am Flugloch – vor ein paar Tagen eingefangen in Zeitlupe – ist beeindruckend:
Bienenschwarm im Campuspark nahe dem BUGA Gelände: Direkt neben einem Spielplatz lag vergangenen Sonntag ein Bienenschwarm auf dem Boden, nachdem der Zweig, an dem er sich in luftiger Höhe niedergelassen hatte, brach.
Nachdem ein Teil der Bienen mitsamt der Königin im Eimer war, folgten die anderen Bienen in einer beeindruckenden Karawane in den Eimer. Den Letzten wiesen die sterzelnden Arbeiterinnen den Weg in die provisorische „Kiste“.
Zu Hause angekommen, bekam der Schwarm eine „richtige“ Bienenkiste, ausgestattet mit Holzrähmchen für den Bau frischer Waben.
Dieser Bienenschwarm in der Heilbronner Oststadt erforderte eine Leiter und etwas Akrobatik beim Bergen, und brachte dem Gartenimker eine ganze Reihe Stiche, vor allem am Kopf, ein. Netterweise haben die Bienen in beide Ohrläppchen gestochen, so dass die Schwellung jetzt wenigstens symmetrisch ist, und man meinen könnte „des g’hört so“.
Der Gartenimker lernt: Nicht immer sind Schwärme friedlich. Nächstes mal wird wohl zumindest ein Schleierhut getragen.
Und wie wenn er’s geahnt hätte, fegte er vormittags noch ein drohnenbrütiges Volk ab, so dass für den Neuzugang „just in time“ zufällig eine Kiste frei geworden ist. Dort hinein wurde der Schwarm direkt vor Ort einlogiert.
Am Abend war dann bei einem wohlverdienten kühlen Bierchen Füße hochlegen angesagt. Das Werk betrachtend und die Völker im Garten zählend und auf 13 kommend, denkt sich der Gartenimker, dass das so nicht weitergehen kann.
Am 21. Juni war Sommersonnwende. Die Tage werden wieder kürzer. Die Linden in der Stadt stehen in Vollblüte, die Bienen sammeln fleißig Nektar.
Nur noch wenige Tage, dann ist die Blühsaison 2020 vorbei.
Dieser Tage stellte der Gartenimker den Prototypen eines halbautomatischen Honig-Abfüllbehälters fertig. Er hört auf den Namen „Hani-Mandl“ („Hani“: aus dem englischen „Honey“ abgeleitet und mit österreichischem Akzent ausgesprochen, „Mandl“: österreichisch für „Männlein“).
Herzstück ist ein Einplatinencomputer mit OLED Display mit einer Public Domain Software.
Die einzelnen Komponenten wurden in bewährter Weise direkt in China bestellt. Der Nachteil der langen Lieferzeiten ist zugleich ein Vorteil: man hat viel Zeit, das Projekt in der Theorie zu durchdenken und zu planen.
Die erste Inbetriebnahme erfolgte mit Wasser.
Erkenntnis dabei: 500g Wasser passen nicht in ein 500g Honigglas LOL.
Der Gartenimker wird voraussichtlich bald für bestimmte imkerliche Aktivitäten, wie z.B. die Ablegerbildung, einen Außenstandort nutzen können. Anders als im heimischen Garten, wo immer jemand ein Auge auf die Bienen hat, werden die schicken Holzkisten dort potentielle Langfinger zum Mitnehmen verleiten.
Um erst gar keinen Zweifel an den Eigentumsverhältnissen aufkommen zu lassen, lies der Gartenimker einen Brennstempel anfertigen, mit dem die Kisten und die Rähmchen gekennzeichnet werden.
Im Bild ist eine selbstgebaute Futtertasche zu sehen, mit der den Ablegervölkern in der trachtarmen Zeit Zuckersirup gefüttert wird. Zur Abdichtung wurde sie mit flüssigem Bienenwachs ausgegossen.
Honig direkt aus der Wabe zu essen ist wohl die ursprünglichste und natürlichste Art dieses Naturprodukt zu genießen.
Wabenhonig oder Scheibenhonig ist Honig aus reinem Naturbau, gelagert in dem vollständig von den Bienen errichteten Wabenwerk. In diesem natürlichen Lagerort ist der Honig von den fleißigen Immen mit dünnen Wachsdeckelchen versiegelt worden. Er kann zusammen mit dem hauchfeinen Wachs der Waben gegessen werden.
Unter Kennern und Puristen gilt Wabenhonig als Delikatesse.
Erhältlich im Holzrähmchen oder in der ganzen Honigwabe. Nur für kurze Zeit und in kleinen Mengen. Bei Interesse schnell Kontakt aufnehmen!
Die Bienen beschenken uns mit einem dunklen, wunderbar aromatischen Sommerhonig.
Die Honigernte 2020 ist im Glas!
Frühlingsblüte ist ein heller und im Aroma eher milder Blütenhonig von Frühblühern wie Schneeglöckchen, Winterling, Krokus, Löwenzahn und Steinobst.
Sommerblüte ist ein aromatischer, gold-brauner Honig von der Linde, Kastanie, Akazie, Himbeere und Brombeere.
Beide Sorten sind erhältlich in Gläsern zu 500g oder 250g.
In den letzten Wochen bastelte der Gartenimker einen Honig-Abfüllroboter, der ihm die Dosierung des Honigs beim Abfüllen in Gläser zuverlässig abnehmen soll. Inspiration und Vorlagen wurden initial publiziert in der Facebook-Gruppe "Imkerei und Technik. Eigenbau".
Wenn der frisch geschleuderte Honig ein grobes Doppelsieb und ein Feinsieb passiert hat, dann ist er scheinbar klar. Lässt man ihn aber ein paar Tage im Eimer stehen, dann findet man eine weiße Schicht an der Oberfläche vor: Feinste Wachspartikel, die eine geringere Dichte haben als Honig, sind langsam an die Oberfläche gestiegen und bilden eine Schaumschicht.
Nach einem langen Sommer erleben die Bienen nun die ersten kühlen Herbsttage. Nachdem die Bienenvölker für den Winter aufgefüttert wurden, und während der letzten Wochen genügend Winterbienen erbrütet haben, stellen sie nun das Brutgeschäft ein und stellen um auf den energiesparenden Wintermodus.
Das ist am Verlauf der Temperatur im Brutraum deutlich zu erkennen: Haben die Bienen die Brutraumtemperatur seit dem Frühjahr konstant auf etwas über 30°C gehalten, fällt sie nun auf nur noch knapp über 20°C ab (gelbe Kurve).
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der der Gartenimker nichts mehr an den Bienen zu tun hat, und deshalb Zeit hat zu tüfteln, zu bauen und Maschinen zu erfinden, zum Beispiel eine optimierte Version des Abfüllroboters Hani-Mandl.
Die erste Version des Abfüllroboters funktioniert zwar tadellos, sieht aber mit den Holzteilen nicht besonders professionell aus.
Bei der Kilianskirche und auf dem Marktplatz, beim Trappenseeschlösschen und in den Weinbergen im Heilbronner Osten, überall wimmelt und wuselt es gehörig. Und natürlich sind das Heilbronner Käthchen und die Kornmäuse immer mit dabei.
Und wo ist der Gartenimker mit seinen süßen Honigbienen? Wer findet sie als erstes?