Biotechnische Varroabekämpfung.

Nach der Honigernte liegt der Fokus des Gartenimkers auf der Einfütterung der Bienenvölker für den Winter und auf der Bekämpfung der Varroamilbe.

 

Das Standardverfahren für die Bekämpfung der Varroamilbe ist das Verdunsten von Ameisensäure im Bienenvolk über einen längeren Zeitraum. Ameisensäure wirkt auch in die verdeckelten Brutzellen hinein, in denen sich der Großteil der Milben aufhält. Sie ist allerdings hochgradig aggressiv: Bei der Anwendung wir der Großteil der Brut vernichtet, viele Bienen und manchmal auch die Königin werden verätzt und sterben elendiglich. Auch für den Anwender ist diese Säure nicht ungefährlich.

 

Deutlich sanfter ist ein biotechnisches Verfahren, bei dem eine Brutpause durch Käfigen der Königin auf einer Bannwabe herbeigeführt wird, die Milben in einer Fangwabe gesammelt werden und diese dann entnommen und vernichtet wird: Gut drei Wochen nach dem Absperren der Königin befindet sich Brut nur noch auf der Bannwabe, der Rest des Bienenvolkes ist brutfrei. Die Milben ziehen in die Brutzellen auf der Bannwabe, wodurch diese zur Fangwabe wird. In jeder einzelnen Zelle befinden sich schließlich mehrere Milben. Diese hochgradig parasitierte Wabe wird nach Verdeckelung der Zellen entnommen und mitsamt den Milben eingeschmolzen, die Königin wird wieder freigelassen.

 

 

Dieses alternative Verfahren ist höchst effektiv, denn ein großer Teil der Milben wird dabei aus dem Volk entnommen. Es hat durchaus auch seine Tücken und Fallstricke, aber wenn alles funktioniert, dann kann auf eine Säurebehandlung verzichtet werden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Rita Filipon (Sonntag, 06 August 2023 22:00)

    Danke, Johannes, jetzt hab ichs auch endlich mal verstanden wie das genau funktioniert. Klug!!