Bastelprojekt Gärschrank.

Für 10 EUR einen jungen gebrauchten Kühlschrank (Hanseatic HKS14355A2S) bei Kleinanzeigen geschossen. Inklusive aller weiteren Komponenten hat das Projekt weniger als 70 Euro gekostet.

Der Kühlschrank wurde ausgestattet mit

•  Inkbird ITC-308 WIFI (internetfähiger Temperaturregler)
•  3-fach Steckdosenblock im Innenraum für Heizung und Ventilator (optional)
•  Lampenfassung mit Heat Bulb (Keramik-Wärmelampe)

Somit kann geheizt und gekühlt werden. Fertig ist der perfekte Gärkühlschrank J

Nun kann sich der Kellerbrauer an untergärige Biere machen, die stabile Gärtemperaturen im Bereich 9..12°C benötigen.

Der Temperatursensor des Inkbird wird über eine Bohrung in den Innenraum des Kühlschranks geführt und an der Außenwand des Gärbehälters mit einem 3D-gedruckten Halter angebracht. Damit der Sensor die Temperatur des Behälterinhalts misst, wird er nach außen isoliert (pragmatischerweise mit einem zusammengefalteten Papiertaschentuch, einem Styroporblock o.ä.).

Der Kompressor des Kühlschranks (original Netzkabel) wird an den COOL Ausgang des Inkbird angeschlossen. Steigt die Temperatur über die Solltemperatur, dann schaltet die Steckdose für den Kompressor und der Gärschrank arbeitet als Kühlschrank. Das Originalthermostat des Kühlschranks wird nicht mehr für die Temperaturregelung benötigt, wird jedoch so eingestellt, dass die Minimaltemperatur von 0°C im Fehlerfall nicht unterschritten wird.

Der Steckdosenblock wird an den HEAT Ausgang des Temperaturreglers angeschlossen. Sinkt die Temperatur unter die Solltemperatur, dann schaltet die Steckdose für den Steckdosenblock. An den Steckdosenblock wird die Wärmequelle (wahlweise eine 25W Heizmatte und/oder eine Lampenfassung E27 mit 75W Infrarotlampe) und ggf. ein Ventilator zur Luftumwälzung angeschlossen.

Zugegebenermaßen ist dieses Setup nicht VDE konform: Bei dem Wärmeschrank handelt es sich um einen Feuchtraum, und wenn der Gäreimer überläuft um eine Nasszelle. Die Version 2.0 bekommt deshalb eine oben angebrachte Feuchtraum-Aufputzdose. Bis dahin ist Aufpassen angesagt, und ein FI-Schutzschalter ist bei derlei Bastelarbeiten ohnehin obligatorisch. Also Kinnas: Nicht nachbauen! ☝😉

Damit alles aufgeräumt aussieht, werden die Kabel an der Außenseite in Kabelkanälen verlegt. Diese, sowie die 3D-gedruckte Halterung für den Inkbird, werden minimal-invasiv mit doppelseitigem Klebeband befestigt.